Die Diskussion ist aus dem Ruder gelaufen. Ich habe lediglich behauptet, dass staatliche Maßnahmen zur Förderung der Sprachkenntnisse keine illiberale Position ist, weil Sprachkenntnisse zur Selbstermächtigung in einer liberalen Gesellschaft beitragen. Mehr nicht.
Es gibt keinen Fachkräftemangel. Die Anzahl an Personen ohne Ausbildungsplatz sind auf einem Rekordhoch. Die Arbeitgeber sind nir nicht bereit einen gerechten Lohn zu zahlen und schielen auf Ausländer mit niedrigeren Standards. Ausländer sind die neuen Leiharbeiter.
Nein müssen sie nicht. Der Staat muss trotzdem Sprachkenntnisse fordern und fördern, um struktureller Ungleichheit vorzubeugen bzw. diese zu bekämpfen. Bildung ist ein Menschenrecht. Gerade die nächste Generation profitiert extrem von solchen Maßnahmen.
Auch das Argument ist ein Strohmann. Ein Rechtschreibfehler eines "Bio-Deutschen" erhöht nicht die Wahrscheinlichkeit einer Gymnasialenpfehlung für ein Kind, das erst in der 1. Klasse Deutsch lernt.
Wer Sprachkenntnisse nicht bei allen voraussetzt, der darf sich nicht wundern, dass es statistisch für die nächste Generation keine echte Chancengleichheit gibt. Sprache ist Teilhabe. Das wird durch anekdotische Erfahrung nicht weniger wahr.
Um in der Schule gute Chancen zu haben, braucht es gutes Deutsch. Ein Land ohne Bodenschätze kann es sich nicht leisten, dass Teile der Bevölkerung erst in der 1. Klasse die Sprache des Landes lernen. Diese Leute fehlen dann auf dem Arbeitsmarkt.
Das ist ein Strohmannargument. Die meisten Menschen mit Dialekt können Hochdeutsch lesen und schreiben (darauf kommt es idR an). Die allermeisten werden verstanden bzw. können auch hochdeutsch. Für den Rest gilt das oben gesagte.
Bei dieser Debatte geht es nicht um Akademiker mit 100k Brutto Einkommen, die drei Sprachen sprechen von denen zufällig keine Deutsch ist und die remote international arbeiten. Das wissen wir beide.
Die Diskussion ist doch absurd. Es ist keine autoritäre Position Sprachkenntnisse einzufordern, sonder gesunder Menschenverstand. Menschen die kein Deusch sprechen, haben Probleme auf dem Arbeitsmarkt, leben von staatlichen Transferleistungen und sind im Alltag hilflos.
Sprachkenntnisse sind die Grundvoraussetzung, um Freiheiten in einer liberalen Gesellschaft zu leben. Es ist eine liberale Position diese von staatlicher Seite zu fordern und zu fördern. Jemand, der schlecht Deutsch spricht, ist im hohem Maß vom Staat und Dritten abhängig.