Genau die Hälfte aller Asylanträge in Deutschland wurde 2023 von türkischen & syrischen Staatsangehörigen gestellt. Letztere haben auch oft vorher in der Türkei gelebt, fliehen jetzt vor Abschiebungsdruck und Erdbebenfolgen, während bei den Türk:innen die Zahlen nach den Wahlen stark anstiegen.
Durch die emotionale Aufwühlung der letzten Zeit meide ich seit einiger Zeit entschieden die Orte in Dresden, an denen die Faschos herumlaufen. Weniger aus Angst, dass mir etwas zustößt, sondern eher aus Angst, dass ich "explodiere" und alles an einem unbedeutenden Fascho auslasse.
Ein etwas älteres Buch zu einem immer spannender werdenden Thema: "Die Illusionen der Postmoderne" (Terry Eagleton). Ziemlich knackig (da Essay), aber argumentativ stark und sehr flüssig geschrieben, wie ich finde. falls noch nicht gelesen, viel Spaß :)
Eine starke Echo in Deutschland wäre doch eine linke Sache, oder? Man könnte sogar das bayerische Marc O'Polo auch hier zur Verantwortung ziehen. ("Ach lieber warten wir doch, bis sie "bei uns" einen Asylantrag stellen und wir sie genug verhört/überprüft haben, wen sie so wählen und so!")
Seit 43 Tagen dauert der Widerstand der Arbeiter*innen von Özak Tekstil in Urfa/Türkei. Eine deutsche, eine spanische, eine US-amerikanische und eine türkische Textilfirma (samt Polizei) auf der einen Seite, die durch ihre Leihfirma zum Elend verurteilten Arbeiter*innen auf der anderen.
Ein streikender Textilarbeiter in d. Türkei: "Wir setzten Levi's ernsthaft unter Druck. Jetzt erfuhren wir, dass Özak auch für Marken wie Zara, Marco Polo & DeFacto produziert, & diese Marken sind nun auch unsere Ziele. Wenn sie keine Maßnahmen ergreifen, werden wir unsere Aktionspläne aktivieren."
halte es für erheblich, dass d vorherrschende Diskurs sowohl Bündnisse zwischen d "Opfern deutscher Politik" als auch eine politische Lösung verhindert. Diese (angeblich verurteilte) Polarisierung scheint gerade "die" deutsche Politik zu sein. @analysekritik.bsky.socialwww.akweb.de/gesellschaft...
Geht es in Deutschland um jüdisches Leben, dann geht es vor allem um die Interessen der Deutschen
Hier fehlt eine klare Stimme der Geflüchteten, die sagt: "Wir sind hier, weil ihr da seid!" Diese Stimme zu organisieren ist keine leichte Aufgabe, die a.m.S. nicht einmal realistisch erscheint. Umso wichtiger ist ein Internationalismus, der sich sachlich mit Lebensgrundlagen/Fluchtgründen befasst.
Was die Abschottungsphantasien und -praktiken draußen lassen, sind nicht nur "umherirrende" Menschen. Auch die deutsche Beteiligung bzw. Verantwortung wird (mit zunehmend "kulturalisierten" Argumenten) abgeschoben. Diese Verschließung ist der Nährboden für die "neofaschistische" Verzerrung.
& die zentralen Fragen wären: * Wie kann Deutschland dazu beitragen, diese Missstände zu beseitigen? * Was hat Deutschland (als "Wirtschaftsstandort"!) mit diesen Missständen zu tun, die Menschen zur Flucht zwingen? Dies verspreche zwar keine Erleichterung, aber eine Versachlichung der Debatten.
