Ich wünsche mir ein journalistisches Format mit Haltung, bei dem der Moderator im Interview einfach sagt: "Aha, ich höre gerade von der Regie, dass ihre letzten Sätze allesamt Lügen waren... Wollen Sie da noch was klarstellen? Sonst machen wir das gleich im Anschluss und das Gespräch ist beendet."
Das wäre so richtig und schön.
Sarah Bosetti hat zumindest ansatzweise sowas in Form eines Bullshit-Buttons, den das Publikum drücken kann.
"wer wird Millionär" inzwischen hochkarätigstes Format. Da fliegt man bei falscher Antwort raus und muss sich mal beim Publikum erkundigen, wie die Lage ist.
Ich kann den Film "Hotel Terminus" hier nur empfehlen... Ist natürlich keine Debate sondern eine Recherche. Aber so wehtun sollte Journalismus... Hôtel Terminus: Zeit und Leben des Klaus Barbie. (Marcel Ophüls)
Oder die Moderatorin!
Da gabs mal eine Sendung "Schreinemakers live" bei der sie den Parteivorsitzenden der "Republikaner", der sonst durch Talk-Shows getingelt ist, in ihrer Show hatte. Allerdings nur sehr kurz. Sie begüßte ihn am Bühnenrand, führte ihn quer durchs Studion und verabschiedete ihn am anderen Bühnenrand.
Oder sich einfach vernünftig vorbereiten. Hier noch mal als Anschauungsmaterial für deutsche Journalisten (ich hoffe, bei euch läuft der Link, bei mir tut er gerade nicht). www.youtube.com/watch?v=hv-3...
YouTube video by BBC Newsnight
Ich würd das ja machen, aber mich will ja keiner! 🤷♀️
Der Moderator kommt in einen Käfig. Und für jede Lüge wird ein Wolf mehr mit auf die Bühne geschickt. Ich nenne das Format: "Wolfsgrube, jemand wird Heulen".
Guerilla-Journalismus ist tot. Diese Art von TV-Journalist*innen ist zu brav, zu satt, zu bürgerlich für eine Revolution.