Widerspruch muss im Grunde sofort erfolgen. Was bei der AfD nicht so einfach ist, weil ich in manchen Interviews jeden dritten Satz richtig stellen bzw einordnen müsste

Dann muss das halt so sein. Bis die Weidel wieder wütend das Studio verlässt. Wo gibt es eigentlich eine Auswertung, wie oft Vertreter welcher Parteien eingeladen werden?

Wäre es dann nicht eine gute Lösung, wenn man vielleicht ein Format im ÖRR aufmacht, in der man wöchentlich auf (bewusste) Falschaussagen aller Parteien eingeht und dies in einem Ranking oder so darstellt und vielleicht auch eine Webseite dazu kreiert. Also 'ne Factcheckseite über Parteiaussagen.

Medien werden aber auch nicht gezwungen, zu einem Sachverhalt x einem Rechtsradikalen das Mikro unter die Nase zu halten und dies unkommentiert zu senden.

Hinter der Bühne muss ein Kompetenzteam live Fakten checken und dem Moderator zuleiten. Richtigstellung adhoc oder gezielt zur Mitte und/oder Ende einer Sendung. Allein das Wissen, dass im Hintergrund geprüft wird und man vorgeführt werden könnte, würde etwas disziplinieren.

Einverstanden aber: nach meiner Beobachtung kommen AfD-Leute selten mit einem neuen und überraschenden Argument. Wer vorher intensiv die Netzwerke studiert dürfte mehr als ahnen, welche Felder mit welchen Behauptungen platziert werden. Da geht mir immer wieder der Hut hoch.

Ja. Dann machen Sie genau das. Das wäre Ihre Arbeit. Anstatt Hetzern widerspruchslos eine Bühne zu bieten.

Dann ist das halt so. Wer bewusst Desinformation + Lügen verbreitet, verlässt selbst den Diskurs. Ich komme schließlich auch nicht beim Bankrutschen weiter, wenn ich immer wieder behaupte 1+1=3. Es ist nicht Aufgabe der Bürger, Recherchezeit aufzuwenden, um Information von Desinformation zu trennen.

Nein, das ist ja der Fehler. *rschtritt oder an d Haaren a d Studio zerren, Hausverbot oder Polizei rufen und rauswerfen lassen.

Ja, aber dann darf das Gespräch eigentlich nicht direkt nach Plan weiterlaufen. Das ist super schwer, aber diese Taktik ist ja mittlerweile hinreichend bekannt. Man kennt die Argumente, die kommen vorher meist schon. Gibt es keine Möglichkeit, diese Flood-the-zone-with-shit Taktik zu trainieren?

Deswegen (dem Faschisten-Motto "Flood the zone with shit") spricht man nicht *mit* Rechten - man redet *über* sie: über das, was ihre Vorschläge bedeuten würden, für die Politik, die Gesellschaft, den einzelnen Bürger, fürs Klima, für Diplomatie. Ist man dazu nicht bereit, sollte man es lassen.