Man darf davon ausgehen, dass die Person auf die sich eine Partei einstimmig als ihren Kanzler einigt zu guten Teilen auch deren Selbstverständnis und Identität widerspiegelt. Mir geht jedenfalls Scholz einerseits zum Kanzler zu machen und andererseits nicht als SPD sehen zu wollen gegen jede Logik.
Naja, es wurde ja nicht geschrieben, dass Scholz nicht SPD ist, sondern kein Sozialdemokrat. Und die Beobachtung kann man schon machen, dass die SPD spätestens seit Schröder immer weniger Sozialdemokratie im Programm hat.
Die Basis der SPD wollte Scholz nicht als Kanzler und auch nicht als Parteivorsitzenden.
Die Basis hatte sich bei der Parteispitzenwahl vor der letzten Bundestagswahl klar gegen Scholz und für eine Linie weiter links entschieden. Scholz als Kanzlerkandidat reflektiert wohl eher Wahltaktik, weil er unter Merkel als Finanzminister schon bundesweit bekannt war, mit seiner Bazooka.