Was ich oft denke: Ich bin zu alt für diesen Scheiß.
Ich habe Kinder noch nie so krass erlebt wie gerade. Was soll nur aus ihnen werden? Lehrer können nicht alles richten, ohne selbst ein Burnout zu bekommen. Die derzeitigen schulischen Rahmenbedingungen verschärfen nur die Gesamtsituation. Dies war ein kleiner Einblick in meinen Alltag.
Die Eltern haben keine Zeit mehr, um sich um ihre Kinder zu kümmern, haben Sorgen, sind extrem erschöpft. Die Ganztagsschule wird es schon richten. Eigentlich wollen die meisten Eltern nichts mit Schule zu tun haben, sind extrem genervt, wenn Missstände angesprochen werden.
Leider ist dies nicht nur in meiner Klasse so („Pech gehabt“) und nicht nur in Hamburg, einer Großstadt. Vielleicht ist es auch das frühe Abgeben in eine Einrichtung nach der Geburt. Die Auswirkungen darauf, befürchte ich schon seit Jahren. Jetzt zeigt sich das Übermaß an „Verhaltensorginiellen“.
Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht war es die Pandemie, aber die meisten Kinder meiner Klasse agieren unselbständig, unkonzentriert, respektlos, extrem verwöhnt, laut, egoistisch, verbal und physisch gewaltbereit und nicht anstrengungsbereit. Und wir sind keine Brennpunktschule.
Um als Lehrkraft in der Schule zu überleben, muss man das sein, was die meisten Eltern zu unserem Leidwesen nicht mehr sind: konsequent. Ja, Erziehung eines Kindes ist zu Hause anstrengend, in der Schule aber ist die Erziehung meiner 1. Klasse gerade extrem belastend.
Aber vielleicht ist es auch nicht mehr wichtig, in Bildung zu investieren, wenn wir wieder in Luftschutzkellern vor Bomben und Raketen Schutz suchen, weil irgendwelche Idioten ihre Machtspielchen treiben.
Ein kleiner Reminder der Bildungsausgaben in Deutschland. Ich sage nur: in allen Bereichen seit Ewigkeiten UNTERDURCHSCHNITTLICH. Das ist so traurig und peinlich.