Nachrichtenarbeit ist komplex und muss auf viel schnellerem Tempo abliefern. Da passieren schneller Fehler, das ist menschlich.
Würde ich ja gelten lassen, wenn ich mich nicht schon seit Jahren damit beschäftige und keine Besserung eintritt. Der leitmediale Politikjournalismus ist mir zu boulevardesk. Einordnung selten. Schlechte Interviews. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kommt seiner Aufgabe da nicht nach.
Das Problem ist nicht hohe Geschwindigkeit sondern die wörtliche Wiedergabe dessen, was jemand gesagt hat. Ohne Einordnung, ohne Prüfung ob es stimmt und so wie derjenige will dass es wahrgenommen wird - auch wenn es Propaganda oder reine PR ist. Das setzt Anreize für bestimmte Arten von Äußerungen.
Das hohe Tempo erfordert eine gute Ausbildung. Da müssen Reflexe trainiert werden. Wer nicht begreift oder begreifen will, was Framing ist, baut halt solchen Mist. Sowas geschieht immer häufiger. Übrigens auch in Formaten, für die die Redakteure mehr Zeit haben. Das ist eine Tendenz, kein Zufall.
Nein, das ist journalistisch gesehen schlechte Arbeit und zersetzt unsere Demokratie. Gerade der ÖR hat da eine besondere Rolle und Verantwortung, der er nicht mehr gerecht wird. Das ist ja auch keine Ausnahme mehr, sondern der größte Teil der „Nachrichten“.
Es gibt menschliche Fehler und es gibt eine Tendenz zur Verharmlosung, da sehe ich auch Frau Strobl in der Verantwortung. Der ÖRR sollte geschützt werden vor solchen Parteiinteressen an seiner Spitze.