Auch wenn ich mir damit ein klein bisschen meiner Anonymität nehme - ich denke es ist genau jetzt unumgänglich euch von meinem Beruf zu erzählen: Ich bin Journalistin. Ich arbeite im Lokaljournalismus. Im Osten. Warum ich euch das jetzt erzähle?
Kann ich gut verstehen. Ich war mit meiner Freundin auf einer Demo in einer kleinen Stadt in Brandenburg. Ihr Freund wäre gerne mitgekommen, hatte aber berechtigte Sorge, dass ihm das als Kleinunternehmer schaden könnte, in Form von ausbleibenden Kunden. Er demonstriert dafür in anderen Städten.
Vielen Dank, dass Du das trotz der berechtigten Bedenken tust . Menschen wie Du sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar.
Navis haben empfindliche Seelen und nennen sich deshalb "liberal-konservativ" und "weder rechts noch links".
Als ich mich neulich dazu entschieden habe, eine unserer Rubriken im Print dazu zu nutzen, mich klar gegen Rechtsextremismus zu positionieren, wurde ich mit der furchtbaren Realität konfrontiert. Ich habe meinen Text auf Anraten meines Chefs mit ihm überarbeitet. Warum? Weil er besorgt war.
Das alles ist zutiefst erschreckend.
Wir erleben gerade ein Déjà-vu, das uns alle schockieren sollte. Danke für deinen Einsatz, pass gut auf dich und deine Familie auf und bleibt bitte alle gesund. 💖💖💖
Ich kann leider nicht mehr machen als ein Follow und meine Soli dalassen. Aber ich bewundere Deinen Mut und wünsche Dir viel Kraft. 💚 LG aus dem äußersten Westen.
In den 90ern war ich bei einem e.V. in einer Redaktion, die eine Zeitschrift für In- und AusländerInnen heraus gebracht hat, beschäftigt und für Satz & Layout, etc. zuständig. Kann mir heute schwer vorstellen, in dem Bereich so normal und sorglos wie damals zu arbeiten; es wäre heute ganz anders...
Wir hatten 4 Redaktionen im Ort , die regionales und lokales berichtet hatten Jetzt gibt es keine. Angeblich würde niemand sowas lesen. Und wir hatten 2 Journalisten, die durchaus auch kritisch über die Arbeit der Verwaltung o Diskussionen im Stadtrat berichtet hatten. Sie wurden abgesägt.1/2
Lokal stell ich mir da wirklich krass vor. Mir reicht ja oft genug schon das Feedback, das ich in meiner Online-Fachpresse bekomme. Da weiß aber zum Glück niemand, wo ich wohne. Was für ein Privileg. 🫣