Kein BILD-Pranger gegen Wissenschaftler:innen - Solidarität mit den Betroffenen! Der im Stil eines Fahndungsplakats gehaltene Artikel "Universitäter" von H.-J. Vehlewald vom 10.5.2024 übertrifft an Geschmacklosigkeit die üblichen Beiträge der Boulevardpresse bei weitem. 1/
Meine Wissenschaftsfreiheit wurde solange ich denken kann fast ausschließlich durch Ressourcenknappheit bedroht. Die aktuelle Debatte um das Schlagwort "Wissenschaftsfreiheit" hat mit der alltäglichen Realität der Arbeit an Universitäten nichts tun.
Wenn wir Hochschulen als Teil der Gesellschaft verstehen, ist es selbstverständlich, dass dort auch politische Fragen diskutiert werden. Nicht, ob 'Politisches' Raum an Universitäten hat, sondern in welchen Formaten, ist die Frage. & v.a. braucht man 1 Idee davon, was 'das Politische' alles ist. 1/x
Es ist so traurig, dass man sich ständig wiederholen muss: Glaubt Herr Koch ernsthaft, dass es ein Alleinstellungsmerkmal von Wissenschaftler:innen ist, Ideen außerhalb der Arbeitzeiten zu haben? Wie ignorant muss man gegenüber der außerwissenschaftlichen Arbeitswelt sein, um so etwas zu sagen?
"Diese Regelung führt die Laissez-Faire-Maxime einer Beschäftigung fort, in der sich die Wissenschaftler:innen Zeit für die eigene Qualifikation erkämpfen müssen, ohne entsprechende Rahmenbedingungen zu finden."
"Sollte der Entwurf in dieser Form verabschiedet werden, weigert sich das BMBF, sein bestes Werkzeug für eine konsequente Reform der Personalstrukturen in der Wissenschaft zu nutzen und gefährdet damit qualitativ hochwertige Forschung und Lehre zugunsten eines Fahrens auf Verschleiß."